Beitrag vom 04. Februar 2025
Curved Graphene: Weltneuheit für leistungsstarke und umweltschonende Energiespeicher aus Sachsen-Anhalt geht in Produktion
- Thema: Energiewende
- Verfasst von Redaktion

Curved Graphene: Weltneuheit für leistungsstarke und umweltschonende Energiespeicher aus Sachsen-Anhalt geht in Produktion © 2024 Skeleton Technologies
Sachsen-Anhalt setzt ein weiteres Ausrufezeichen in der Welt der Hochtechnologie: Das Unternehmen Skeleton Materials wird im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen die weltweit erste industrielle Produktionsstätte für das neuartige Material „Curved Graphene“ errichten. Dieses revolutionäre Kohlenstoffmaterial ermöglicht leistungsstärkere und umweltfreundlichere Energiespeicher als bisher verwendetes Graphit. Ein entscheidender Schritt für die Energiewende und die technologische Unabhängigkeit Europas.
42 Millionen Euro Investition in die Zukunft
Für den Aufbau der neuen Produktionsstätte plant Skeleton Materials eine Gesamtinvestition von rund 42 Millionen Euro. Die Landesregierung Sachsen-Anhalts unterstützt dieses zukunftsweisende Vorhaben mit 18,3 Millionen Euro Fördermitteln aus dem Programm „Ressourceneffizienz KMU“, das aus dem Just Transition Fund (JTF) der EU finanziert wird. Dies unterstreicht die strategische Bedeutung des Projekts für den Strukturwandel der Region und die europäische Rohstoffunabhängigkeit.
Was macht Curved Graphene so besonders?
„Curved Graphene“ unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichem Graphit. Durch eine gezielt veränderte Materialstruktur, vergleichbar mit einem zerknüllten Blatt Papier, entsteht eine stark erhöhte Oberfläche, die die Energiespeicherung optimiert. Im Gegensatz zu herkömmlichem Graphit, das vor allem aus chinesischen Raffinerien stammt, wird Curved Graphene direkt in Sachsen-Anhalt produziert – unter deutlich umweltfreundlicheren Bedingungen.
Das innovative Material ermöglicht die Herstellung von Hochleistungs-Energiespeichern mit wesentlich höherer Leistungsdichte, was insbesondere für anspruchsvolle Anwendungen in Industrien wie Netzstabilität, Schwerlastverkehr und KI-Rechenzentren von Interesse ist.
„Unsere Skalierung der Produktion wird es uns ermöglichen, Kunden in Schlüsselindustrien weltweit zu bedienen, während wir gleichzeitig Industrie und Arbeitsplätze vor Ort ausbauen“, so Skeleton-CEO Dr. Linus Froböse.
Nachhaltigkeit und Innovationskraft aus Sachsen-Anhalt
Neben der Leistungsfähigkeit zeichnet sich Curved Graphene durch seine umweltschonende Produktion aus. Die Herstellung erzeugt bis zu zehnmal weniger CO2-Emissionen als herkömmliches Graphit und vermeidet schädliche Abgase wie Kohlenstoffmonoxid und Stickoxide. Zudem stammen vier der fünf für die Produktion benötigten Ausgangsstoffe direkt aus dem Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, das fünfte aus Europa – eine klare Ansage für Ressourcensicherheit und Lieferkettenunabhängigkeit.
Technologische Exzellenz mit europäischer Anerkennung
Skeleton Materials hat sich als Technologieführer im Bereich Superkondensatoren etabliert. Die herausragende Innovationskraft des Unternehmens wurde mehrfach ausgezeichnet: 2019 erhielt Skeleton den renommierten „Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt“ und 2022 wurden drei Wissenschaftler des Unternehmens mit dem „European Inventor Award“ der Europäischen Patentorganisation (EPO) für ihre bahnbrechende Forschung zu Curved Graphene geehrt.
Der Weg in eine neue Energie-Ära
Das Engagement von Skeleton Materials und die Unterstützung durch die Landesregierung zeigen, wie Sachsen-Anhalt zum Innovationsmotor für die europäische Energiewende wird. Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann betont: „Energiespeicher sind eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Wer hier technologisch die Nase vorn hat, setzt Maßstäbe für die eigene Wettbewerbsfähigkeit und darüber hinaus für unseren notwendigen Weg hin zur Klimaneutralität. Ich freue mich außerordentlich, dass künftig auch in vielen Hochleistungs-Energiespeichern ein Stück Sachsen-Anhalt steckt.“
Mit der ersten industriellen Fertigung von Curved Graphene stellt sich Sachsen-Anhalt an die Spitze der Materialinnovation. Der Standort Bitterfeld-Wolfen beweist einmal mehr seine Exzellenz in der Chemie- und Werkstoffindustrie und zeigt, dass Hightech-Innovationen nicht nur aus Silicon Valley, sondern auch aus Mitteldeutschland kommen können.