Beitrag vom 10. September 2024

Motivation und Zufriedenheit als Argument für Investoren: Glücksatlas 2024 nennt Halle „Overperformer“

Glücksatlas 2024 Halle (Saale)

Allgemeine Lebenszufriedenheit deutscher Großstädte im Glücksatlas 2024 © Jakub Żerdzicki / Unsplash

Halle (Saale) zählt laut der repräsentativen Studie „Glücksatlas 2024“ zu einer der glücklichsten Großstädte Deutschlands und landet mit 7,16 Punkten in den Top 10. Aller Widrigkeiten ostdeutscher Städte zum Trotz sind die Hallenser mit ihrem Leben deutlich zufriedener als es die objektiven Wohlfahrts­indikatoren erwarten lassen. Die Studie nennt Halle daher einen „Overperformer“.

Die Stadt Halle (Saale) hat sich im diesjährigen Glücksatlas 2024 eine bemerkenswerte Position gesichert: Mit einer Bewertung von 7,16 Punkten landet die Stadt auf dem neunten Rang unter den 40 größten Städten Deutschlands. Diese Platzierung unterstreicht, dass Halle weit mehr als nur ein aufstrebender Wirtschaftsstandort ist – die Lebenszufriedenheit der Hallenser*innen übertrifft vielerorts die Erwartungen und zeigt, dass subjektives Wohlbefinden oft unabhängig von objektiven wirtschaftlichen Indikatoren sein kann. Doch was macht Halle zu einer der glücklichsten Städte Deutschlands, und was bedeutet dies für den Wirtschaftsstandort?

Glücksatlas 2024 Halle (Saale) - Allgemeine Lebenszufriedenheit 2021 bis 2024 im Vergleich
Allgemeine Lebenszufriedenheit deutscher Großstädte 2021 bis 2024 im Vergleich; Datenquelle: SKL Glücksatlas 2024 Forschungszentrum Generationenverträge | Universität Freiburg

Halle (Saale): Ein „Overperformer“ in Sachen Glück

Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten schneidet Halle bei der messbaren Lebensqualität, die anhand objektiver Faktoren wie Einkommen, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur erfasst wird, eher durchschnittlich bis unterdurchschnittlich ab (Rang 28 von 40). Doch das subjektive Lebensglück der Hallenser*innen erzählt eine ganz andere Geschichte: Sie sind deutlich zufriedener mit ihrem Leben, als es die objektiven Indikatoren nahelegen. Dies macht Halle zu einem sogenannten „Overperformer“.

Die Menschen in Halle fühlen sich glücklicher als es die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten lassen – ein faszinierendes Phänomen, das im Städteranking besonders hervorsticht.

Hochzufriedene Hallenser*innen – Ein Zeichen von Lebensqualität

Ein wesentlicher Indikator für die hohe Lebenszufriedenheit in Halle ist der Anteil der Hochzufriedenen unter den Bürgerinnen. Über 56 % der Hallenserinnen geben auf einer Zufriedenheitsskala von 0 bis 10 Werte zwischen 8 und 10 an – ein Wert, der sowohl den Durchschnitt von Sachsen-Anhalt (44,3 %) als auch den bundesweiten Durchschnitt (42 %) deutlich übertrifft. Dies zeigt, dass Halle nicht nur im Städtevergleich glänzt, sondern auch innerhalb seines Bundeslandes heraussticht.

Besonders auffällig ist, dass Familien, Studentinnen und Rentnerinnen zu den zufriedensten Gruppen in der Stadt zählen. Dies spiegelt sich in der allgemeinen Attraktivität der Stadt wider, die unter anderem durch günstige Mieten und die Nähe zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg geprägt ist. Auch das ausgeprägte soziale Gefüge und die vergleichsweise gute Gesundheitsversorgung tragen dazu bei, dass die Bewohner*innen der Saalestadt sich hier rundum wohlfühlen.

Glücksatlas 2024 Halle (Saale) - Anteil Hochzufriedener, mäßig Zufriedener und Unzufriedener 2021 bis 2024 im Vergleich
Anteil Hochzufriedener, mäßig Zufriedener und Unzufriedener 2021 bis 2024 im Vergleich; Datenquelle: SKL Glücksatlas 2024 Forschungszentrum Generationenverträge | Universität Freiburg

Halle als attraktiver Standort für Familien und Studierende

Ein entscheidender Faktor für das hohe Lebensglück in Halle (Saale) ist die Familienfreundlichkeit der Stadt. In den letzten Jahren hat Halle stark in den Ausbau von Kindertagesstätten, Schulen und Freizeiteinrichtungen investiert. Dies wird durch die hervorragende Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für Kleinkinder unterstrichen. Eltern finden hier nicht nur ausreichend Bildungsangebote, sondern auch ein Umfeld, das eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht.

Student*innen profitieren ebenfalls von den vielen Vorteilen, die Halle zu bieten hat. Die geringe Mietbelastung im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten ist ein großer Pluspunkt, insbesondere für junge Menschen, die sich hier niederlassen.

Die Universität Halle-Wittenberg zählt zu den renommiertesten Bildungseinrichtungen des Landes und zieht jährlich tausende Studierende an, die das lebendige Stadtbild prägen. Das studentische Umfeld verleiht der Stadt eine dynamische Atmosphäre, die sowohl Einheimische als auch Zugezogene schätzen.

Hohe Lebensqualität trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Obwohl Halle (Saale) bei vielen objektiven Lebensqualitätsfaktoren im Vergleich zu anderen Städten im unteren Drittel rangiert, trägt die gute Gesundheitsversorgung, die hohe Verfügbarkeit von Grünflächen und die ruhige, fast kleinstädtische Atmosphäre maßgeblich zum Lebensglück bei. Die Stadt verfügt über eine beeindruckende Anzahl von Krankenhausbetten und eine hohe Ärztedichte, was besonders in Zeiten einer alternden Bevölkerung von großer Bedeutung ist.

Auch der Zugang zu Erholungsflächen ist in Halle bemerkenswert: Pro Einwohner stehen etwa 73 Quadratmeter Sportplätze, Kleingärten und Parks zur Verfügung – ein Wert, der weit über dem Durchschnitt liegt und die Lebensqualität in Halle zusätzlich steigert. In vergleichbaren Städten wie Stuttgart sind es beispielsweise nur 20,2 Quadratmeter. Dies zeigt, dass die Hallenser*innen in ihrer Stadt viele Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitgestaltung haben, was wiederum das subjektive Wohlbefinden fördert.

Glücksatlas 2024 Halle (Saale) - Faktoren der Lebenszufriedenheit 2021 bis 2024 im Vergleich
Faktoren der objektiven Lebensqualität für die subjektive Lebens-Zufriedenheit; Datenquelle: SKL Glücksatlas 2024 Forschungszentrum Generationenverträge | Universität Freiburg

Halle: Eine Stadt im Aufwind – wirtschaftlich und kulturell

Obwohl Halle wirtschaftlich nicht mit den reichsten Städten Deutschlands mithalten kann, hat sich die Stadt in den letzten Jahren positiv entwickelt. Die größten Arbeitgeber sind das Universitätsklinikum und die Universität Halle-Wittenberg, was zeigt, dass die Stadt eine wichtige Rolle als Bildungs- und Forschungsstandort spielt. Besonders der Gesundheitssektor ist stark vertreten, was die Stadt auch im Bereich der medizinischen Versorgung zu einem zentralen Anlaufpunkt in der Region macht.

Zudem gibt es in Halle eine lebendige Kulturszene, die von den Bewohnerinnen und Besucherinnen gleichermaßen geschätzt wird. Die Händelstadt, die als Geburtsort des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel bekannt ist, bietet das ganze Jahr über kulturelle Veranstaltungen, Festivals und Konzerte.

Solche Aktivitäten tragen nicht nur zur Lebenszufriedenheit bei, sondern auch zur Attraktivität des Wirtschaftsstandorts. Unternehmen profitieren von einem kreativen, innovativen Umfeld, das Talente aus unterschiedlichen Bereichen anzieht.

Bedeutung des Glücksrankings für den Wirtschaftsstandort Halle

Dass Halle (Saale) im Glücksatlas 2024 zu den Top 10 der glücklichsten Großstädte Deutschlands gehört, ist ein starkes Signal für potenzielle Investoren und Unternehmen, die nach neuen Standorten suchen. Studien zeigen, dass eine hohe Lebenszufriedenheit der Einwohner*innen maßgeblich zur Attraktivität eines Wirtschaftsstandorts beiträgt. Glückliche Menschen sind motivierter, produktiver und seltener krank – Faktoren, die gerade für Unternehmen von großer Bedeutung sind.

Für Unternehmen, die über eine Ansiedlung in Halle nachdenken, bietet die Stadt nicht nur ein großes Potenzial an Fachkräften, sondern auch ein positives Arbeitsumfeld. Mitarbeiter*innen, die in einer Stadt leben, in der sie sich wohlfühlen, sind loyaler gegenüber ihrem Arbeitgeber und engagieren sich stärker. Dies macht Halle zu einem attraktiven Standort, insbesondere für junge, dynamische Unternehmen, die auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance ihrer Belegschaft Wert legen.

Zukunftsperspektiven: Halle weiter auf Erfolgskurs?

Die positive Entwicklung der Stadt Halle im Glücksranking könnte sich auch langfristig positiv auf die Wirtschaftsförderung auswirken. Halle hat das Potenzial, in den kommenden Jahren nicht nur seine Lebenszufriedenheit weiter zu steigern, sondern auch wirtschaftlich aufzuholen. Die Stadt könnte dabei von gezielten Investitionen in Bereiche wie Familien- und Bildungspolitik profitieren, die nachweislich einen großen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit haben.

Auch der Ausbau der Infrastruktur, insbesondere im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs und der digitalen Vernetzung, könnte Halle weiter voranbringen. Bereits jetzt verfügt die Stadt über eine gute Anbindung an die umliegenden Regionen, was sie sowohl für Pendler*innen als auch für Unternehmen interessant macht. Verbesserungen in diesen Bereichen könnten Halle helfen, seine Position als attraktiver Wirtschafts- und Lebensstandort weiter zu festigen.

Fazit: Halle – ein überraschend glücklicher Wirtschaftsstandort

Die Platzierung Halles auf Rang 9 im Glücksatlas 2024 zeigt, dass die Stadt weit mehr zu bieten hat als nur ihre wirtschaftlichen Kennzahlen. Sie punktet mit einer hohen Lebensqualität, die sich in der Zufriedenheit ihrer Bewohner*innen widerspiegelt. Familienfreundlichkeit, ein studentisches Umfeld, eine gute Gesundheitsversorgung und erschwingliche Mieten machen Halle zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort.

Für die Wirtschaftsförderung der Stadt ist das Ergebnis des Glücksatlas ein großer Erfolg. Es zeigt, dass Halle als Standort nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und kulturelle Stärken hat, die es zu nutzen gilt. Unternehmen, die auf der Suche nach einem neuen Standort sind, finden in Halle eine Stadt, die nicht nur Potenzial für Wachstum bietet, sondern auch ein positives Umfeld für Mitarbeiter*innen und deren Familien.

Insgesamt steht Halle (Saale) somit für ein ausgewogenes Verhältnis von Lebensqualität und wirtschaftlichem Potenzial – eine Kombination, die den Standort in den kommenden Jahren weiter stärken dürfte.

Verfasst von Redaktion

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