Beitrag vom 17. September 2024

Sneak Peek zum Deutschen Startup Monitor 2024: „Spirit der Gründer*innen ist beeindruckend“

Deutscher Startup Monitor 2024 Sneek Peak

Deutscher Startup Monitor 2024 Sneek Peak © Priscilla Du Preez 🇨🇦/Unsplash

Der Deutsche Startup Monitor (DSM) 2024 steht kurz vor der Veröffentlichung am 29. September 2024, und die Erwartungen sind hoch. Der DSM, der jährlich vom Startup-Verband herausgegeben wird, gilt als die umfassendste Studie zur Startup-Landschaft in Deutschland. Seit seiner erstmaligen Durchführung im Jahr 2013 hat sich der Monitor als unverzichtbare Informationsquelle für die Politik, die Startup-Szene und die allgemeine Öffentlichkeit etabliert. Mit über 1.800 befragten Unternehmen gibt die diesjährige Ausgabe einen tiefen Einblick in die Stimmung, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven deutscher Startups.

Ein stabiles Geschäftsklima trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Eine zentrale Erkenntnis aus der Vorabauskoppelung des Deutschen Startup Monitor 2024 ist die relative Stabilisierung des Geschäftsklimas in der deutschen Startup-Szene. Trotz einer nach wie vor angespannten allgemeinen Wirtschaftslage und Herausforderungen wie Inflation und Fachkräftemangel zeigt sich das Geschäftsklima in der Startup-Welt deutlich positiver als in der etablierten Wirtschaft.

Laut der Umfrage bewerten 39 % der befragten Startups ihre aktuelle Geschäftslage als gut, während 48 % eine befriedigende Bewertung abgeben. Nur 13 % sehen die Lage als schlecht an. Bemerkenswert ist der Optimismus, den viele Gründerinnen und Gründer für die kommenden Monate hegen.

58 % der Befragten rechnen mit einer positiven Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Noch weiter in die Zukunft geblickt, erwarten vier von fünf Gründerinnen und Gründern eine deutliche Verbesserung der Lage bis Ende 2025.

Sebastian Pollok, stellvertretender Vorsitzender des Startup-Verbands und selbst Investor, betont, dass dieser Optimismus trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland sei.

„Der Spirit der Startup-Gründer*innen in Deutschland ist beeindruckend. Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage verlieren sie nicht den Glauben an die Zukunft. Das tut unserer Wirtschaft gut.“

Sebastian Pollok, stellvertretender Vorsitzender des Startup-Verbands

Investmentklima: Hoffnung auf Besserung

Während das Geschäftsklima stabilisiert scheint, ist das Investmentklima nach wie vor eine Herausforderung. Laut DSM 2024 wird die aktuelle Investmentlage von 51 % der Befragten als schlecht bewertet. Nur 17 % geben an, dass das Umfeld derzeit gut sei. Dies unterstreicht die Schwierigkeiten, mit denen Startups konfrontiert sind, wenn es darum geht, Investoren zu finden, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.

Doch auch hier zeigt sich eine positive Grundstimmung. 42 % der befragten Startups erwarten eine baldige Verbesserung des Investmentklimas, während lediglich 17 % von einer weiteren Verschlechterung ausgehen. Pollok merkt dazu an, dass „in der Breite die Finanzierungen stabil bleiben“ und es bereits 2024 „große Finanzierungsrunden über 100 Millionen Euro gegeben habe„. Dennoch weist er auf einen deutlichen Rückstand im internationalen Vergleich hin. Um diesen aufzuholen, sei ein gemeinsamer Kraftakt von Politik, Investoren und etablierten Unternehmen notwendig.

Pollok verweist dabei auf die Bedeutung der vom Startup-Verband vorgelegten „Innovationsagenda 2030 – Weltklasse Made in Germany“, die konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Startup-Ökosystems in Deutschland vorschlägt. Dazu gehört unter anderem die WIN-Initiative, von der sich die Startup-Szene eine Verbesserung der Rahmenbedingungen im Finanzierungsumfeld verspricht.

Herausforderungen und Chancen: Die Rolle der Politik

Startups in Deutschland stehen weiterhin vor enormen Herausforderungen. Neben dem schwierigen Investmentklima werden auch regulatorische Hürden, Bürokratie und der Fachkräftemangel als zentrale Probleme genannt. Insbesondere die Frage, wie Deutschland langfristig ein attraktiver Standort für innovative Gründungen bleiben kann, beschäftigt viele Akteure.

Der Deutsche Startup Monitor hebt in seiner Analyse nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Chancen hervor, die sich durch gezielte politische Maßnahmen und eine stärkere Kooperation zwischen etablierten Unternehmen und Startups ergeben könnten.

Die Innovationskraft der deutschen Startup-Szene ist unbestritten – doch um diese voll ausschöpfen zu können, braucht es die richtigen Rahmenbedingungen.

Ein Beispiel dafür ist die eingangs erwähnte WIN-Initiative (Wagniskapital-Initiative), die von der Bundesregierung bereits im Koalitionsvertrag angekündigt wurde. Ziel dieser Initiative ist es, den Zugang zu Wagniskapital zu erleichtern und so die Finanzierungsmöglichkeiten für Startups zu verbessern. Ob und wie schnell diese Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Der DSM wird hierzu sicher weiterführende Impulse liefern.

DSM 2024 als Impulsgeber für die Zukunft

Der Deutsche Startup Monitor erfüllt seit seiner Einführung eine zentrale Funktion: Er schafft Transparenz über die Bedeutung und Entwicklung der deutschen Startup-Landschaft und zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht. Die Erkenntnisse des DSM 2024 sollen nicht nur als Grundlage für politische Entscheidungen dienen, sondern auch die breitere Öffentlichkeit für die Bedeutung von Startups sensibilisieren.

Besonders wichtig ist es, die gesellschaftliche Akzeptanz für Unternehmertum weiter zu stärken. Der DSM setzt darauf, den Gründergeist in Deutschland zu fördern und mehr Menschen dazu zu ermutigen, selbst den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Die jährliche Befragung ist dabei ein wertvolles Werkzeug, um nicht nur Herausforderungen aufzuzeigen, sondern auch konkrete Lösungsansätze zu liefern.

Die kommenden Highlights

Am 29. September 2024 wird der Deutsche Startup Monitor im Rahmen der Bits & Pretzels-Konferenz in München der Öffentlichkeit vorgestellt. Begleitet wird die Präsentation der Ergebnisse von einer Diskussionsrunde mit Wirtschaftsminister Robert Habeck und der Vorstandsvorsitzenden des Startup-Verbands, Verena Pausder. Für diejenigen, die nicht vor Ort sein können, bietet sich am 9. Oktober die Gelegenheit, an einer digitalen Vorstellung der Ergebnisse teilzunehmen.

Neben den inhaltlichen Schwerpunkten wird der DSM 2024 sicherlich wieder Impulse für die Weiterentwicklung des deutschen Startup-Ökosystems setzen. Denn obwohl die aktuellen Herausforderungen groß sind, bleibt der Optimismus der Gründerinnen und Gründer ungebrochen – und das ist letztlich der wichtigste Motor für Innovation und Fortschritt in Deutschland.

Der Deutsche Startup Monitor 2024 bietet einmal mehr eine detaillierte Analyse der Lage und Perspektiven der deutschen Startup-Szene. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und eines angespannten Investmentklimas zeigt sich die Gründerszene erstaunlich resilient und optimistisch. Mit einem klaren Blick auf die Zukunft und der Hoffnung auf politische und wirtschaftliche Unterstützung bleibt das Potenzial der Startups ein entscheidender Faktor für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Verfasst von Max Metz

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