Beitrag vom 26. November 2024

Strukturwandel-Projekt „Chemiepark Leuna 3“ nimmt Fahrt auf: Saalekreis sichert Schlüsselareal

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Strukturwandel-Projekt „Chemiepark Leuna 3“ © dpa

Der Strukturwandel in Sachsen-Anhalt schreitet mit einem bedeutenden Meilenstein voran: Am 20. November 2024 unterzeichneten die Kreisentwicklungsgesellschaft Saalekreis mbH und die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH einen notariell beurkundeten Kaufvertrag über rund 16 Hektar im Entwicklungsgebiet Merseburg-Süd. Mit dem Erwerb dieser zentral gelegenen Flächen nimmt das strategisch wichtige Projekt „Chemiepark Leuna 3“ weiter Form an. Ziel ist es, auf dem Gelände ein modernes Industriegebiet zu schaffen, das Unternehmen aus der Biochemie und Bioökonomie neue Perspektiven bietet und den Strukturwandel im Saalekreis voranbringt.

Schlüsselprojekt für die Region

Die Entwicklung des Chemieparks Leuna 3 ist Teil der umfassenden Bemühungen des Saalekreises, die wirtschaftliche Basis der Region zukunftssicher zu gestalten. Im Rahmen des Strukturwandels wird in Merseburg-Süd ein hochmodernes Industriegebiet auf einer Gesamtfläche von rund 200 Hektar geplant – direkt angrenzend an den bestehenden Chemiepark Leuna, der als einer der bedeutendsten Industriestandorte in Mitteldeutschland gilt.

„Wir sind der BVVG sehr dankbar, dass der Kauf der Grundstücke so reibungslos über die Bühne gegangen ist. Dies ist ein sehr gutes Signal für dieses strategisch wichtige Projekt für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Saalekreises“.

Hartmut Handschak, Landrat Saalekreis

Die Bedeutung des Chemieparks Leuna 3 für die Region liegt auf der Hand: Er schafft dringend benötigte Flächen für Unternehmen, die sich insbesondere auf innovative Technologien in der Biochemie und Bioökonomie konzentrieren. Damit wird nicht nur die wirtschaftliche Vielfalt gestärkt, sondern auch der Anspruch der Region als innovativer Industriestandort unterstrichen.

Förderung der wirtschaftlichen Neuorientierung

Das Vorhaben wird zu 90 Prozent aus Fördermitteln finanziert, die im Rahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen bereitgestellt werden. Dieses Gesetz unterstützt die vom Kohleausstieg betroffenen Städte, Kreise und Gemeinden mit Mitteln zur wirtschaftlichen Neuorientierung. Bereits im Juni 2022 erhielt das Projekt einen vorläufigen Fördermittelbescheid, der den Weg für die weitere Entwicklung ebnete.

Insgesamt belaufen sich die geschätzten Kosten für die Entwicklung des Chemieparks auf rund 200 Millionen Euro, von denen 180 Millionen Euro durch Fördermittel abgedeckt werden. Die Machbarkeitsstudie, die im Februar 2023 abgeschlossen wurde, liefert die Grundlage für die aktuelle Phase des Projekts, in der der Bebauungsplan erarbeitet und weitere Grundstücksverhandlungen geführt werden.

Partnerschaft mit der BVVG: Ein wichtiger Schritt

Die Zusammenarbeit mit der BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH spielte eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der Flächen für das Projekt. Der Erwerb von 16 Hektar stellt einen bedeutenden Fortschritt dar und setzt gleichzeitig ein positives Signal an andere Grundstückseigentümer in der Region.

„Als BVVG ist es für uns immer ein Anliegen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um ein so wichtiges Vorhaben mit Flächenbereitstellungen nach Möglichkeit zu fördern. Wir als Niederlassung Sachsen-Anhalt/Thüringen prüfen weitere Lösungen, um die Realisierung des Chemieparks auch weiter zu unterstützen“.

Hans-Egbert von Arnim, Leiter der BVVG-Niederlassung Sachsen-Anhalt/Thüringen

Die BVVG arbeitet derzeit mit der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt an einem freiwilligen Landtausch, um die Interessen von Landwirten, die von der Entwicklung betroffen sind, auszugleichen. Diese Maßnahmen zeigen, wie wichtig eine enge Kooperation aller Beteiligten für den Erfolg eines solch umfangreichen Vorhabens ist.

Positive Resonanz aus laufenden Verhandlungen

Die Kreisentwicklungsgesellschaft Saalekreis mbH führt aktuell konkrete Verhandlungen mit weiteren Grundstückseigentümern. Die Rückmeldungen aus diesen Gesprächen sind laut Projektverantwortlichen überwiegend positiv. Damit rücken die nächsten Schritte des Projekts in greifbare Nähe.

Das Engagement der Landesregierung und ihrer Partner – darunter das Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten sowie die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH – hat ebenfalls maßgeblich zum bisherigen Erfolg beigetragen. Diese Zusammenarbeit unterstreicht, wie eng Politik, Verwaltung und Wirtschaft im Saalekreis an einem Strang ziehen, um den Strukturwandel nachhaltig und zukunftsgerichtet zu gestalten.

Strukturwandel und der Chemiepark Leuna 3 mit großen Chancen für die Region

Projekte wie der Chemiepark Leuna 3 haben auch über die unmittelbaren Grenzen des Saalekreises hinaus Strahlkraft. Die Stadt Halle (Saale) als regionales Zentrum profitiert von einer gestärkten wirtschaftlichen Basis im Umland, sei es durch neue Arbeitsplätze, Zuliefererbeziehungen oder wissenschaftliche Kooperationen. Der Chemiepark Leuna 3 trägt dazu bei, Halle (Saale) und die Region Mitteldeutschland als Innovationsstandort weiter zu profilieren.

Mit der Entwicklung dieses Industriegebietes wird nicht nur der Strukturwandel vorangetrieben, sondern auch ein starkes Signal für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts gesendet. Die Kombination aus moderner Infrastruktur, gezielter Förderung und einem klaren Fokus auf zukunftsweisende Technologien macht den Saalekreis und das gesamte Umfeld zu einem Vorreiter im Strukturwandel in Sachsen-Anhalt.

Der Standort Merseburg-Süd bietet Unternehmen beste Voraussetzungen. Die Nähe zum etablierten Chemiepark Leuna bedeutet nicht nur Synergiepotenziale, sondern auch eine hervorragend ausgebaute Infrastruktur und Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften. In Kombination mit der strategischen Ausrichtung auf zukunftsweisende Branchen wie die Biochemie und Bioökonomie positioniert sich der Chemiepark Leuna 3 als attraktiver Standort für nationale und internationale Investoren.

Die Machbarkeitsstudie, die im Februar 2023 abgeschlossen wurde, bestätigt die Realisierbarkeit und Attraktivität des Projekts. Mit der Sicherung der ersten Flächen ist ein weiterer zentraler Baustein gelegt, um das Vorhaben schrittweise voranzutreiben.

Ausblick und nächste Schritte

Die Projektentwicklung des Chemieparks Leuna 3 wird mit Hochdruck vorangetrieben. Neben den laufenden Grundstücksverhandlungen konzentrieren sich die Verantwortlichen auf die Erstellung des Bebauungsplans, der auf dem seit Juni 2021 bestehenden Aufstellungsbeschluss der Stadt Merseburg basiert. Mit Blick auf die ambitionierten Ziele des Projekts und die breite Unterstützung durch Fördermittel und Kooperationspartner bleibt die Region optimistisch, dass sich der Chemiepark Leuna 3 als Schlüsselprojekt für den Strukturwandel in Mitteldeutschland etablieren wird.

Die erfolgreiche Flächensicherung ist ein bedeutender Fortschritt, der zeigt, wie wichtig eine starke Partnerschaft zwischen allen Beteiligten ist. Für den Saalekreis, Halle (Saale) und ganz Sachsen-Anhalt stellt der Chemiepark Leuna 3 eine wichtige Chance dar, die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig zu gestalten.