Beitrag vom 10. Dezember 2024

Zukunftszentrum: Stadt Halle und Regionalpartner starten Zusammenarbeit zu Transformations-Parcours

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Zukunftszentrum: Stadt Halle und Regionalpartner starten Zusammenarbeit zu Transformations-Parcours © Thomas Ziegler

Die Stadt Halle (Saale) und zahlreiche regionale Partner haben sich darauf verständigt, gemeinsam ein wegweisendes Projekt in Mitteldeutschland voranzutreiben: die Entwicklung von Transformationsparcours, die das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ ergänzen sollen. Dieses Zentrum, das bis 2030 am Riebeckplatz in Halle entstehen wird, hat zum Ziel, gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformationsprozesse in Ostdeutschland und Europa zu beleuchten. Die Parcours sollen dieses Konzept um eine praktische, erlebbare Dimension erweitern.

In einem Runden Tisch in der halleschen Saline, initiiert von Bürgermeister Egbert Geier, kamen Vertreter der Landkreise Saalekreis, Mansfeld-Südharz, Salzlandkreis, Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie der Städte Dessau-Roßlau, Lutherstadt Wittenberg und Bitterfeld-Wolfen zusammen, um erste Ziele und Kriterien für die inhaltliche Ausgestaltung der Transformationsparcours festzulegen.

Gemeinsam stark für die Region

Die Kooperation, so Bürgermeister Egbert Geier, bietet eine einmalige Gelegenheit:

„Mit unserer Kooperation ergreifen wir gemeinsam die einmalige Gelegenheit, die uns das Zukunftszentrum mit seinem Impuls für die Entwicklung unserer Region in den Bereichen Wirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung und Touristik bietet. Wir bündeln die Kräfte und Potenziale zum wechselseitigen Vorteil.“

Dieser partnerschaftliche Ansatz soll die gesamte Region stärken und den Wandel, den Mitteldeutschland durchlebt hat und weiterhin durchlebt, für Besucher und Einwohner gleichermaßen sichtbar und erlebbar machen. Mark Lange, Geschäftsführer der Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH, sieht ebenfalls großes Potenzial:

„Wir wollen die Chance nutzen, die das Zukunftszentrum uns allen bietet, und dafür sorgen, dass die Gäste nicht nur in unsere Region kommen, sondern auch hier verweilen.“

Das Konzept der Transformationsparcours spielte bereits eine zentrale Rolle in der erfolgreichen Bewerbung der Stadt Halle als Standort des Zukunftszentrums. Mit den Parcours sollen Besucherinnen und Besucher auf interaktive Weise die Veränderungen in der Region erkunden können. Dabei geht es um eine Mischung aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die durch verschiedene Themenfelder abgedeckt werden.

Transformations-Parcours: Wandel erlebbar machen

Die Transformationsparcours werden als begehbare Routen konzipiert, die bestimmte Orte und Landschaften der Region miteinander verbinden. Ziel ist es, gesellschaftliche, räumliche und soziale Auswirkungen des Wandels zu illustrieren und Lösungsansätze aufzuzeigen. Zu den voraussichtlichen Themenfeldern zählen:

  • Ökologische Folgen der Industrialisierung und nachhaltige Gestaltung des Strukturwandels: Ein Fokus auf die Herausforderungen und Chancen im Umgang mit den Umweltauswirkungen der industriellen Vergangenheit.
  • Wandel geistiger und spiritueller Werte und Institutionen: Eine Reflexion über gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen.
  • Von der Chemie- zur Bioökonomieregion: Ein Blick auf den Übergang von traditionellen chemischen Industrien hin zu nachhaltigen, biotechnologischen Konzepten.
  • Erhalt und Erneuerung des städtebaulichen und (kultur)landschaftlichen Erbes: Wie kann das kulturelle Erbe erhalten und gleichzeitig modernisiert werden?
  • Diktaturerfahrung und demokratisches, bürgerschaftliches Engagement: Geschichtsaufarbeitung und der Blick auf bürgerliches Engagement als Treiber der Veränderung.
  • Transformationsgalerien der Industriekultur: Industrielle Schauplätze als Zeugnisse vergangener und aktueller Transformationsprozesse.

Diese Themen machen deutlich, dass die Parcours sowohl die historische Entwicklung als auch gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen der Region abbilden sollen. Sie sollen eine Brücke schlagen zwischen Bildung, Tourismus und lokaler Identitätsförderung.

Zielgruppen und Wirkung

Die Transformationsparcours richten sich an eine breite Zielgruppe: Touristen, Schülergruppen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie politische Entscheidungsträger. Der Anspruch ist, Transformation nicht nur als abstrakten Begriff, sondern als konkretes Erlebnis begreifbar zu machen. Bürgermeister Egbert Geier betont auch die Bedeutung für die lokale Bevölkerung:

„Nicht zuletzt fördern die Parcours die Identifikation der lokalen Bevölkerung mit ihrem Ort, dessen Geschichte und Zukunft.“

Die Parcours sollen die Region nicht nur als Ort des Wandels präsentieren, sondern auch die positive Entwicklung und die kreativen Lösungen in den Vordergrund stellen. Für die lokale Bevölkerung bieten sie eine Chance, die eigene Geschichte zu reflektieren und die Transformation aktiv mitzugestalten.

Ein koordinierter Ansatz für Mitteldeutschland

Die Planung und Umsetzung der Transformationsparcours erfolgt in enger Zusammenarbeit der beteiligten Städte und Landkreise. Die Stadt Halle übernimmt dabei die Gesamtkoordination, während einzelne Landkreise für die Konzeption spezifischer Parcours verantwortlich sind. Diese dezentrale Struktur soll die regionalen Stärken und Besonderheiten in den Fokus rücken.

Quartalsweise Arbeitsgespräche sollen sicherstellen, dass alle Partner auf dem aktuellen Stand bleiben und die Ziele des Projekts konsequent verfolgt werden. Bis 2026 soll ein umfassendes Gesamtkonzept vorgelegt werden, das die Parcoursbeschreibungen, die konkreten Umsetzungskonzepte und den Finanzierungsbedarf umfasst.

Impulsgeber Zukunftszentrum

Das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ steht im Mittelpunkt dieses ambitionierten Projekts. Mit einer Eröffnung bis 2030 wird das Zentrum nicht nur eine Plattform für wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatten bieten, sondern auch ein kultureller und touristischer Magnet sein. Die Transformationsparcours sind als ergänzendes Angebot konzipiert, das die Attraktivität des Zentrums steigert und dessen inhaltliche Botschaften in die Region trägt.

Mark Lange sieht hier eine große Chance für die Region:

„Die Transformationsparcours bereichern die Inhalte und Angebote des Zukunftszentrums und tragen dazu bei, die Region über ihre Grenzen hinaus bekannt zu machen.“

Blick in die Zukunft

Die Zusammenarbeit der Stadt Halle mit ihren Regionalpartnern ist ein Vorzeigebeispiel für gemeinschaftliches Handeln in Mitteldeutschland. Mit den Transformationsparcours wird nicht nur die Geschichte des Wandels erzählt, sondern auch der Blick auf die zukünftigen Potenziale der Region gelenkt.

Das Gesamtkonzept „Transformationsparcours Mitteldeutschland“ soll bis 2026 fertiggestellt sein und wird den Besuchern eine neue, interaktive Perspektive auf die Region bieten. Mit dem „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ und den Parcours wird Halle (Saale) sich als zentraler Ort des Wandels und der Innovation positionieren – ein Gewinn für die Region und für ganz Deutschland.