Beitrag vom 27. Mai 2025

Exzellent! Und günstig? Wie eine traditionsreiche Universitätsstadt zur Exzellenzregion wird und Studierende aus Europa anlockt

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Halle erhält Zuschlag für das Exzellenzcluster „Center for Chiral Electronics“ © Investvision

Zwischen wissenschaftlichem Spitzenplatz und urbaner Lebensqualität formiert sich in Halle (Saale) ein Zukunftsversprechen für eine ganze Generation Studierender und Forschender. Mit der Aufnahme in die nationale Exzellenzstrategie der Deutschen Forschungsgemeinschaft rückt die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ins Zentrum der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit – und das in einer Stadt, die laut aktueller Erhebungen nicht nur die günstigste Studierendenstadt Deutschlands ist, sondern im europäischen Vergleich sogar Platz zwei belegt. Eine Konstellation, die Potenzial und Perspektive gleichermaßen symbolisiert – für Sachsen-Anhalt, für Mitteldeutschland, für Europa.

Was sich hier in Halle verdichtet, ist weit mehr als ein akademischer Achtungserfolg: Es ist der Beweis, dass auch jenseits der großen Metropolen Exzellenz entsteht – in gewachsenen, gut vernetzten Wissenschaftsstandorten, die urbanes Leben mit internationaler Forschung, Lebensqualität mit Innovationskraft verbinden.

Wissenschaft mit Wirkung: Die Universität Halle wird Exzellenzstandort

Der 22. Mai 2025 markiert einen Wendepunkt für die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg – und für das gesamte Wissenschaftssystem Sachsen-Anhalts. An diesem Tag wurde der MLU gemeinsam mit ihren Partnerinstitutionen der Zuschlag für das Exzellenzcluster „Center for Chiral Electronics“ erteilt. Mit diesem Schritt wurde die Martin-Luther-Universität Teil der nationalen Exzellenzstrategie – ein Gütesiegel für exzellente Forschung mit internationaler Strahlkraft.

Bis zu 64,5 Millionen Euro Fördermittel fließen nun in ein Projekt, das digitale Datenspeicherung und Informationsverarbeitung neu denkt – schneller, effizienter, ressourcenschonender. Ziel ist nichts Geringeres als eine Revolution der Elektronik: effizientere Datenspeicherung, neue Materialklassen, nachhaltige Informationsverarbeitung.

Die Beteiligten sind sich einig: Der Cluster ist nicht nur wissenschaftlicher Erfolg, sondern auch Signal für eine neue Rolle Halles im akademischen Wettbewerb. „Das wird unsere Sichtbarkeit deutlich erhöhen“, sagt Rektorin Claudia Becker. Physiker Prof. Georg Woltersdorf ergänzt: „Wir freuen uns jetzt auf die Arbeit, das eröffnet uns viele Möglichkeiten.“ Ein Konsortium aus MLU, Freier Universität Berlin, Universität Regensburg und dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle bündelt dafür Kompetenzen auf höchstem Niveau – mitten im Herzen Deutschlands, im Zentrum Europas und wichtiger Zukunftstechnologien. Die Vision: eine neue Materialklasse für elektronische Anwendungen – made in Halle.

„Das ist ein unglaublicher Schritt nach vorne für uns“, so die Rektorin Claudia Becker in einer ersten Reaktion. Ihre Freude teilte sie mit dem Physiker Prof. Dr. Georg Woltersdorf, der federführend den Antrag verantwortete.

Für Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann ist der Erfolg ein „Ausrufezeichen“: „Nun ist klar: Sachsen-Anhalt kann auch Exzellenz.“

In Ostdeutschland tritt Halle damit in eine Liga mit Jena, Leipzig und Dresden ein – und stärkt die Sichtbarkeit von Forschung in der Fläche jenseits etablierter Zentren.

Exzellenz trifft Erschwinglichkeit: Die günstigste Studierendenstadt Deutschlands, Platz zwei in Europa

Parallel zum akademischen Erfolg glänzt Halle mit einer ganz anderen Kennziffer: Laut einer aktuellen internationalen Studie des Finanzdienstleisters Remitly ist die Saalestadt die günstigste Universitätsstadt Deutschlands – und rangiert europaweit auf Platz zwei. Ein WG-Zimmer kostet hier im Schnitt nur 325 Euro, zahlreiche Stadtviertel bieten selbst zentrale Lagen zu moderaten Preisen. Für Studierende bedeutet das: finanzielle Entlastung, ohne auf urbane Infrastruktur, kulturelle Angebote oder Campusnähe verzichten zu müssen.

Studentin Paulina Wieland bringt es auf den Punkt: „Keine Metropole – und trotzdem eine große Ausgehkultur und eine breit aufgestellte Universität.“

In ihrer Erzählung verschmelzen persönliche Erfahrungen mit objektiven Vorzügen: kurze Wege, bezahlbare Wohnungen, ein Campusleben, das sich über die gesamte Stadt erstreckt. Vom modernen Weinberg-Campus bis zur historischen Aula im Löwengebäude – Halle bietet wissenschaftliche Tiefe, eingebettet in ein lebenswertes Umfeld.

Was Halle einzigartig macht, ist nicht nur die wissenschaftliche Qualität, sondern das Gesamtpaket: Die Stadt bietet ein Studienumfeld mit hoher Lebensqualität – und das zu unschlagbaren Konditionen. Studierende profitieren nicht nur finanziell: Kurze Wege, hervorragender ÖPNV, ein breites Kulturangebot und ein wachsender Wissenschaftscampus schaffen ein ideales Umfeld für Studium und Leben. „Keine Metropole – und trotzdem eine große Ausgehkultur und eine breit aufgestellte Universität“, bringt es Studentin Paulina Wieland auf den Punkt. Eine Kombination, die gerade im Vergleich zu überlaufenen, teuren Metropolen wie Berlin, München oder Hamburg den entscheidenden Unterschied macht.

Das neue Exzellenzcluster: Forschung am Puls der Zeit

Im Herzen Europas, mitten in Halle (Saale), entsteht ein Forschungscluster mit dem Potenzial, die digitale Zukunft Europas mitzugestalten. Das „Center for Chiral Electronics“ widmet sich einer der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: der energieeffizienten Speicherung und Verarbeitung von Daten. In einer Zeit, in der Datenströme exponentiell wachsen und ökologische Verantwortung eine neue Leitwährung für Technologie ist, trifft das Cluster einen Nerv – und positioniert Halle im Wettbewerb europäischer Forschungsstandorte mit Weitblick.

Das wissenschaftliche Konsortium, das die MLU mit der Freien Universität Berlin, der Universität Regensburg und dem Max-Planck-Institut in Halle bildet, vereint Grundlagenforschung mit Anwendungspotenzial – auf internationalem Niveau.

Die Forschung am Cluster ist eingebettet in eine Region, die durch Investitionen in Mikroelektronik und Halbleiterfertigung – wie in Leuna, Dresden und Magdeburg – zunehmend zu einem europäischen Zentrum für Hightech wird. Halle sitzt damit nicht nur geografisch, sondern auch strategisch an einem neuralgischen Punkt europäischer Innovationsarchitektur.

Internationale Strahlkraft – lokale Verwurzelung: Die Rolle Halles im Wissenschaftsraum Ost

Mit dem Exzellenzstatus wächst Halles Sichtbarkeit im globalen akademischen Wettbewerb. Dabei profitiert die Stadt von einer starken regionalen Verankerung und einem zunehmend vernetzten Innovationsraum in Mitteldeutschland. Die Synergien zwischen der MLU, dem Weinberg Campus als einem der größten Technologieparks Ostdeutschlands, und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer- und dem Max-Planck-Institut sind dabei keine Vision, sondern gelebte Realität.

Was Halle von anderen deutschen Universitätsstandorten unterscheidet, ist die gelungene Verbindung aus Forschungsnähe und Urbanität. Anders als in stark verdichteten Hochschulmetropolen ermöglicht die mittlere Größe der Stadt eine enge akademische Gemeinschaft, überschaubare Wege und einen intensiven Austausch zwischen Disziplinen. Diese Struktur, ergänzt durch gezielte Förderung, schafft Raum für Exzellenz – nicht als elitäre Abgrenzung, sondern als produktive Offenheit für kluge Köpfe aus aller Welt.

Stadt für Studierende: Warum Halle zur ersten Wahl wird

Halle überzeugt dort, wo viele andere Städte an ihre Grenzen stoßen: Mit erschwinglichem Wohnraum, hoher kultureller Dichte und einer ausgezeichneten Vernetzung innerhalb der Stadt bietet sie ein Studienumfeld, das akademische Anforderungen und persönliche Lebensqualität gleichermaßen ernst nimmt. Im Vergleich zu Metropolen wie München oder Hamburg müssen Studierende hier weder überfüllte Hörsäle noch überteuerte Mieten in Kauf nehmen – vielmehr profitieren sie von großzügigen Campusflächen, historischen Bibliotheken, modernen Forschungseinrichtungen und einem studentischen Leben, das die gesamte Stadt durchzieht.

Besonders attraktiv ist dabei die Balance zwischen wissenschaftlichem Anspruch und urbaner Nahbarkeit. Wer in Halle studiert, findet schnell Anschluss – nicht nur unter Kommiliton:innen, sondern auch in der Stadtgesellschaft.

Cafés, Theater, Kinos, Konzerte und Kunstausstellungen sind fußläufig erreichbar, kulturelle Szenen divers und lebendig. Die Saale mit ihren Inseln, Parks und Uferpromenaden schafft zusätzlich naturnahe Erholungsräume mitten in der Stadt. Halle bietet Studierenden damit ein Umfeld, in dem sich Wissensdurst, Kreativität und Gemeinschaft selbstverständlich entfalten können.

Campusleben zwischen Forschung, Kultur und Grünflächen

Die MLU ist eine Universität der Wege – und der Begegnungen. Anders als in zentralisierten Hochschulzentren verteilt sich der Campus über das gesamte Stadtgebiet. Der moderne Weinberg-Campus, einer der größten Technologieparks Ostdeutschlands, beherbergt naturwissenschaftliche Institute und internationale Forschungszentren. Der Heide-Campus besticht durch grüne Rückzugsorte und ein familiäres Umfeld, während die historischen Bauten in der Innenstadt – allen voran das Löwengebäude – akademische Tradition atmen.

Was hier entsteht, ist ein Universitätserlebnis mit urbanem Puls und akademischer Tiefe. Vom geologischen Garten bis zum Gewächshaus der Agrarwissenschaft – in Halle wird nicht nur studiert, sondern erlebt, entdeckt, gestaltet. Die Dichte an Museen, Theatern, Galerien und alternativen Kulturorten spiegelt dabei die kreative Offenheit der Stadt wider, geprägt auch durch die renommierte Kunsthochschule Burg Giebichenstein.

Wissenschaft als Zukunftstreiber der Stadtentwicklung

Halles Position als Exzellenzstandort strahlt über den Campus hinaus – sie wirkt in die Stadt, in die Region und weit über die Landesgrenzen hinaus. Die enge Verzahnung zwischen Universität, Technologiepark und Stadtentwicklung ist längst strukturelle Realität. Der Weinberg Campus bildet gemeinsam mit dem entstehenden Cyber-Quartier auf dem RAW-Gelände und dem Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation ein Dreieck der Innovation – rund um den Hauptbahnhof, im Herzen der Stadt.

Die Investitionen in Wissenschaft und Strukturwandel greifen dabei ineinander: Sie schaffen hochwertige Arbeitsplätze, ziehen Fachkräfte an und positionieren Halle als Stadt der Talente und Technologien. Wissenschaft wird so zum Zukunftstreiber, zur Grundlage einer dynamischen, resilienten und attraktiven Stadtentwicklung.

Exzellenz aus dem Osten: Halle als Chiffre für das neue Selbstbewusstsein ostdeutscher Wissenschaftsstädte

Mit dem Exzellenzcluster stellt Halle unter Beweis, was in Ostdeutschland möglich ist: Wissenschaft auf Spitzenniveau, verankert in der Region, ausgerichtet auf die Zukunft. Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann spricht von einem „Ausrufezeichen“ für das ganze Land. Gemeinsam mit Standorten wie Dresden, Jena und Leipzig entsteht eine neue ostdeutsche Wissenschaftsachse – leistungsfähig, sichtbar und zunehmend international. In Halle verbinden sich historisch gewachsene akademische Strukturen mit gezielten Investitionen in Zukunftstechnologien, digitaler Infrastruktur und internationaler Kooperation.

Die Stadt zeigt damit exemplarisch, wie sich Wissenschaftsregionen im Osten neu positionieren: aus eigener Stärke heraus, mit strategischem Fokus und europäischer Ausstrahlung. Für Halle ist der Erfolg kein Einzelfall, sondern Teil einer Entwicklung, die sich seit Jahren abzeichnet: Die wachsende Zahl internationaler Studierender, die Vernetzung mit außeruniversitären Einrichtungen, die Nähe zu Hightech-Branchen in Leuna, Bitterfeld und Magdeburg – all das unterstreicht die neue Rolle Halles im wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Wettbewerb Europas.

Das neue Selbstbewusstsein basiert auf Substanz. Die MLU steht nicht nur für Exzellenz in Forschung und Lehre, sondern auch für eine Universität, die regionale Verantwortung übernimmt und gleichzeitig global denkt.

In Halle wird Wissenschaft nicht als Elfenbeinturm verstanden, sondern als Katalysator gesellschaftlicher und ökonomischer Transformation. Der Erfolg ist kein Zufall, sondern Ausdruck eines systematisch aufgebauten Innovationsökosystems – getragen von einer Stadt, die sich als aktiver Akteur im europäischen Wettbewerb behauptet und ihre Potenziale mutig nutzt.

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