Beitrag vom 22. Juli 2025

Sachsen-Anhalt Digital 2030: 440.000 Euro für innovative Projekte in Halle (Saale)

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Fördermittel für die digitale Zukunft: Die Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Lydia Hüskens mit Bürgermeister Egbert Geier bei der Übergabe © Stadt Halle (Saale) / Thomas Ziegler

Vier Projekte aus Halle (Saale) profitieren in der aktuellen Förderrunde des Landesprogramms „Sachsen-Anhalt Digital 2030“ von einer Gesamtförderung in Höhe von rund 440.000 Euro. Die Zuwendungsbescheide wurden am 16. Juli 2025 von Digitalministerin Dr. Lydia Hüskens im Stadthaus der Saalestadt persönlich überreicht. Mit dabei: Halles Bürgermeister Egbert Geier, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung sowie Verantwortliche der geförderten Unternehmen.

Die geförderten Vorhaben zeigen eindrucksvoll, wie breit das Spektrum digitaler Innovationen in Halle (Saale) gefächert ist: von smarter Innenstadtentwicklung über künstliche Intelligenz und vernetzte Mobilität bis hin zu innovativen Arbeitsmodellen. Sie stehen exemplarisch für die digitale Aufbruchsstimmung in einer Stadt, die sich mit Nachdruck als Zukunftsstandort positioniert.

HAL-City: Datengestütztes Innenstadtmanagement für mehr Transparenz

Mit dem Projekt „HAL-City“ verfolgt die Stadt Halle (Saale) das Ziel, ihre Innenstadt datenbasiert, bürgernah und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. 120.000 Euro aus dem Digitalprogramm fließen in den Aufbau einer zentralen Steuerungsplattform, die Leerstand, Branchenstruktur und Unternehmensbesatz im Zentrum systematisch erfasst, analysiert und visualisiert.

Das Besondere: Die Plattform wird nicht nur verwaltungsintern genutzt, sondern auch für Gewerbetreibende, die Immobilienwirtschaft sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zugänglich gemacht. Zwischen November 2025 und Oktober 2026 entsteht so ein digitales Instrument, das datenbasiertes Handeln fördert und neue Möglichkeiten für Beteiligung, Transparenz und strategische Stadtentwicklung schafft.

Künstliche Intelligenz für Startups: Das KI-Labor von Flying Circus

Ebenfalls mit 120.000 Euro gefördert wird der Aufbau eines KI-Labors durch die Flying Circus Internet Operations GmbH. Das Projekt zielt auf die Einrichtung eines offenen, datenschutzkonformen Labors, das insbesondere Startups und Pilotprojekte bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz unterstützt.

Das geplante Labor samt Backup-Standort in Halle (Saale) wird bis Mitte 2026 mit technischer Infrastruktur und einem spezialisierten Team ausgestattet. Im Mittelpunkt steht die souveräne Nutzung von KI-Technologien – ein Thema, das auch in Sachsen-Anhalt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein für die digitale Gründerszene der Stadt und fördert die Entstehung eines öffentlich zugänglichen, offenen KI-Ökosystems.

SIGNAL-AI: Verkehrsschilder intelligent erfassen

Mit 103.950 Euro unterstützt das Land das Projekt „SIGNAL-AI“ der STRADIS Ingenieurgesellschaft mbH. Ziel ist die Entwicklung einer KI-gestützten, cloud-nativen Plattform, mit der Verkehrs- und Signalschilder automatisch erfasst, klassifiziert und hinsichtlich ihres Zustands bewertet werden können.

Die Plattform, die Straßen- und Schieneninfrastruktur abdeckt, richtet sich an digitale Mobilitäts- und Infrastrukturakteure und leistet einen Beitrag zur Modernisierung der Verkehrserfassung und -steuerung. Der Aufbau erfolgt bis Ende 2025 und soll helfen, Daten für intelligente Mobilitätsanwendungen strukturiert bereitzustellen.

Co-Working für kreative Innovation am Stadtrand

Ein weiteres Förderprojekt stammt von der Eventmanagement-Firma Endlos Industries KG. Mit 99.100 Euro unterstützt das Land die Einrichtung eines Co-Working-Spaces für kreative, digitale Arbeit am Rande von Halle (Saale). Auf rund 100 Quadratmetern sollen zehn voll ausgestattete Arbeitsplätze entstehen.

Der neue Ort für Co-Innovation versteht sich als Schnittstelle zwischen Kreativwirtschaft, Tech-Szene und lokalen Netzwerken. Neben Arbeitsplätzen sind auch Veranstaltungen und Workshopformate geplant. Bis Juni 2026 soll ein inspirierendes Umfeld für digitales Arbeiten und gemeinsames Entwickeln entstehen – mit starker Verankerung im Quartier.

Sachsen-Anhalt Digital 2030: Eine Strategie für den digitalen Wandel

Die vier geförderten Projekte in Halle (Saale) sind Teil der umfassenden Digitalstrategie „Sachsen-Anhalt Digital 2030“. Sie wurde 2023 von der Landesregierung verabschiedet und umfasst mehr als 150 Ziele in 18 Themenfeldern.

Im Fokus steht die digitale Transformation von Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Strategie setzt auf ressortübergreifende Zusammenarbeit, einen hohen Grad an Nachnutzbarkeit der Projekte und messbare Zielerreichung. 50 Indikatoren helfen dabei, den Fortschritt kontinuierlich zu evaluieren.

Ein zentrales Leitmotiv: Der Mensch im Mittelpunkt. Digitalisierung soll für alle erfahrbar, nutzbar und sinnvoll sein – von der Kommune bis zur Landesebene. Projekte wie HAL-City oder SIGNAL-AI tragen genau dazu bei.

Förderrichtlinie „Sachsen-Anhalt Digital“: gezielt, transparent, wirksam

Für die Umsetzung ihrer Strategie stellt das Land in den Jahren 2025 und 2026 jeweils 2,5 Millionen Euro bereit. Die Förderrichtlinie „Sachsen-Anhalt Digital“ definiert klare Querschnittsziele, denen die Projekte zugeordnet werden müssen:

  • Stärkung digitaler Souveränität und Datenschutz,
  • Gleichstellung und Barrierefreiheit im digitalen Raum,
  • Berücksichtigung digital-ethischer Fragestellungen,
  • Verbreitung von Open Data und Open Source,
  • Unterstützung von Smart City- und Smart Region-Initiativen,
  • Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft,
  • Digitalisierung sozialer Beratungsangebote,
  • Kompetenzaufbau in der digitalen Bildung,
  • Entwicklung nachnutzbarer Lösungen für Sport und Kultur,
  • Einsatz Künstlicher Intelligenz in Anwendungen,
  • Schaffung neuer Arbeitsformen wie Co-Working.

Die Förderrichtlinie wurde für die Jahre 2025/26 aktualisiert und unter anderem um Aspekte wie „New Work“ und „Digitale Daseinsvorsorge im demografischen Wandel“ erweitert. Sie bildet die Grundlage für transparente Auswahlverfahren und sorgt dafür, dass Projekte einen echten Mehrwert für das Land und seine Regionen schaffen.

Halle (Saale) als Testfeld für digitale Zukunftslösungen

Die hohe Dichte an geförderten Projekten in Halle (Saale) zeigt: Die Stadt ist ein aktives Labor für digitale Innovation. Die vier Vorhaben greifen unterschiedliche Aspekte der Digitalstrategie auf und machen sie vor Ort konkret erfahrbar.

Ob kommunale Steuerungsplattform, technisches KI-Labor, smarte Infrastruktur oder Co-Working für kreative Branchen – die Projekte schaffen nicht nur digitale Strukturen, sondern auch neue Formen der Zusammenarbeit, Beteiligung und Qualifizierung. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der Stadt im digitalen Zeitalter.

Ausblick: Digitale Projekte mit Strahlkraft

Die nächsten Jahre werden zeigen, wie nachhaltig sich die geförderten Projekte in Halle (Saale) entwickeln. Klar ist schon jetzt: Sie schaffen Anknüpfungspunkte für Folgeprojekte, Kooperationen und neue digitale Wertschöpfungsketten.

Die Sichtbarkeit dieser Innovationen, ihre Anschlussfähigkeit an regionale Strategien und ihre Ausstrahlung über die Stadtgrenzen hinaus werden entscheidend dafür sein, dass Halle (Saale) seine Rolle als digitales Kompetenzzentrum in Sachsen-Anhalt und der Metropolregion Mitteldeutschland weiter ausbauen kann.

Weitere Informationen zur Strategie und den geförderten Projekten: https://mid.sachsen-anhalt.de/digitales/strategie-sachsen-anhalt-digital-2030